Es ist ein sonniger Spätnachmittag in einer lausigen Kleinstadt.
In der Luft hängt die Moral des Weihnachtsmannes.
Hier ist Feiertag, aber glücklicherweise gehen die Tight Ends der Tampa Bay Buccaneers nachher wieder an ihre Arbeit. Zu Weihnachten wird sich Rob Gronkowski mit Sicherheit keine Rippe brechen.
Um die Zeit zu verkürzen, greife ich zu einer Flasche Roederer Vintage 2008. Auch, um so besser über die Zehn Gebote nachdenken zu können.
Die Flasche wartet schon eine Weile. Üblicherweise bin ich kein großer Fan des Jahrgangs 2008. Er wird überschätzt. Von wem wohl?
Aber es gibt Ausnahmen.
Auch bei den Zehn Geboten greife ich nicht auf den herkömmlichen Text zurück. Ich favorisiere heute die Version der Zehn Gebote des Physikers Leo Szilard. Dieser schrieb am 30. Oktober 1940:
(Übersetzt sind diese Zehn Gebote ins Englische von Dr. Jacob Bronowski im Juni 1964. Bronowski ist der Autor von William Blake and the Age of Revolution. Lesenswert.)
Natürlich spielt dieser Roederer seinen Trumpf aus: Ein Wein ohne malolaktische Gärung, davon 70 Prozent Pinot noir. Vinifiziert in Eichenfässern. Die säurebetonten Tight Ends aus Verzy und Verzenay von den nördlichen Montagne de Reims sind das Rückgrat dieses Champagners.
Deshalb ist die Flasche nach dem zehnten Gebot auch leer.
Die Gebote 7, 9 und 10 bedürfen einer genaueren Analyse. Bei einer weiteren Flasche Roederer.