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Das Loch im Walfisch  - Die Philosophie der Biologie

Weitere Rezensionen und Hinweise

„Eine gesetzlose Welt“, schreibt die
Main Post am 14. 11. 2003:  Wer jemals die Schulbank drückte, weiß, daß die Welt sich im Korsett der Naturgesetzte dreht. Physik und Mathematik sind es, die uns seit Jahrhunderten Grenzen und Möglichkeiten definieren. Die „lebende“ Wissenschaft Biologie geriet dabei als vermeintlich weniger exakt ins Hintertreffen. Und doch kann nichts die Welt so erklären wie die Biologie.

Eindrucksvoll demonstriert die Christian Göldenboog in seinen Buch „Das Loch im Walfisch“. In seiner „Philosophie er Biologie“ zeigt er die grundsätzlichen Unterschiede zu anderen Naturwissenschaften und untermauert den Gedanken der Biologie als Leitwissenschaft. Dazu führt der Autor fünf Gespräche mit herausragenden Fachleuten verschiedener Disziplinen, unter ihnen der Populationsgenetiker Francisco J. Ayala, der Evolutionsbiologe Ernst Mayr und der Würzburger Soziobiologe Bert Hölldobler, der selbst Laien als Ameisenforscher ein Begriff ist.

Das Buch gibt nichts weniger als eine, den wissenschaftlichen Stand in vielen Facetten spiegelnde Antwort auf die Frage nach position, Stellenwert und Zukunft des Menschen in der Welt, die indes verdeutlicht, dass zahllose spannende Fragen offen bleiben müssen.


P.M. - Peter Moosleitners Magazin, Dezember 2003: In Gesprächen mit führenden Evolutionsbiologen verdeutlicht der Autor die unterschiedlichen Denkweisen von Physik und Biologie, und er läßt die Umrisse einer neuen Philosophie der Biologie sichtbar werden. Spannende Lektüre mit faszinierenden Beispielen.


Die Welt am 17.09.2003: Ein Buch über die Biologie, und - in heutiger Zeit - nichts übers Klonen? Wer auf Stammzellen oder geklonte Meeresquallen hofft, ist hier definitiv falsch. Vielmehr geht es in diesem Buch ums die philosophische Seite der Biologie und wie sie die Fragen auch der Stellung des Menschen in der Welt beantworten kann. Unser Denken über Wahrheit und die Naturgesetzte wird seit 300 Jahren von ihren wissenschaftlichen Schwestern Physik und Mathematik dominiert. Damit soll jetzt Schluss sein, meint der Autor. In fünf Gesprächen mit bedeutenden Wissenschaftlern - vom Soziobiologen bis zum Populationsgenetiker - ergründet er die wichtigsten Erkenne der Lebenswissenschaften. Dabei reicht die Bandbreite vom evolutionären Wettlauf zwischen großen Tieren und kleinen Parasiten über außengalaktisches Leben bis hin zur Frage der Gottes-Existenz. Und zu niemals endenden Klondebatte gibt es am Ende zumindest einen Ratschlag. 


Die Berliner Literaturkritik am 25. 11. 2003: Vom Evulotionsbiologen über den Populationsgenetiker bis hin zum Zoologen reicht die Liste der Fachmänner,.die sich Göldenboog für sein Buch über moderne naturwissenschaftliche Philosophie zu Rate gezogen hat. Weg von der Physik, die mit Mathematschen Gleichungen die Welt erklären will. Statt starre Zahlen und Gleichungen zu erklären, befaßt er sich mit lebendigen Organismen.


Psycho-Path, Die sachsenweite Zeitung für Psychologie-Studierende, Nr. 13, 04.07.2007: Bücher – mit besten Empfehlungen: „Das Loch im Wal fisch“ von Christian Göldenboog (... unterhaltsame Veranschaulichung der Tatsache, dass das Wissenschaftsmodell der Physik und Mathematik auf die Wissenschaften des Lebendigen nicht übertragbar ist).

Gottfried Kleinschmidt, MNU - Der mathematisch und naturwissenschaftliche Unterricht, 2004: Das Buch will nicht nur einen Beitrag zur »neuen Philosophie der Biologie" liefern, sondern auch zur Klärung dessen beitragen, was Evolutionsbiologie eigentlich ist. Diese Klärungsprozesse verlangen eine intensive interdisziplinäre Beschäftigung mit unseren Vorstellungen über Zufall, Zeit, Ursache, Zweck, Wirkung, Vielfalt und Leben, z. B. bei Themen wie: Physik contra Biologie - Evolution und Molekularbiologie - Weltformel und Biologie - Evolutionstheorie und Popuiationsgenenetik - Informationstheorie und Genetik - Außergalaktisches Leben (Gott) und die Philosophie der Biologie - Evolutionsbiologe und Zoologie.


Daher wird das Buch wohl bei Physikern, Biologen, Informatikern und Philosophen die gewünschte Beachtung finden, denn es fordert zur kritischen Beschäftigung geradezu heraus. In den fünf Kapiteln geht der Autor wichtigen Fragen nach: Woher kommt das Bestreben der theoretischen Physiker, eine Weltformel zu konzipieren? Welche Unterschiede bestehen zwischen Biologie und theoretischer Physik? Kann die Diskussion zwischen Werner Heisenberg und Niels Bohr über „das Loch im Walfisch“" zur Klärung der Spannungen zwischen Physik und Biologie beitragen? Kann die Evolutionsbiologie (Ernst Mayr) zur Klärung der Diskrepanzen zwischen Biologie und Physik beitragen? Wie interpretieren heute Wissenschaftler das berühmte Buch „Was ist Leben?“ des Physikers Erwin Schrödinger und welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für die neue Philosophie der Biologie? Wie interpretieren bekannte Experten und Grundlagenforscher die Zusammenhänge zwischen Soziobiologie, Evolutionsgenetik, Bioinformatik, Molekularbiologie und Physik? 

Durch den interdisziplinären Ansatz der Fachgespräche werden einige unvereinbare Positionen deutlich. Gerade diese Diskrepanzen und konträren Positionen bilden die zentralen Themen der „neuen Philosophie der Biologie“. Ein Beispiel: Werner Heisenberg (1901-1976) hat 1958 in Verbindung mit einer akademischen Feier zum hundertsten Geburtstag Max Plancks seine „Formel für die Welt“ (Weltformel) vorgestellt. 1988 hat der englische Astrophysiker und Mathematiker Stehen W. Hawking seine Theorie von einer Weltformel veröffentlicht. Diese Weltformel könnte ein „endgültiger Triumph der menschlichen Vernunft sein - denn dann würden wir Gottes Plan kennen“. Insbesondere französische Physiker und Mathematiker haben Hawking scharf kritisiert und seine Suche nach der Weltformel als „größenwahnsinniges Delirium eines wirklichkeitsfremden Gelehrten“ (E. Klein und M. Lachièze, 1996 und 1999) bezeichnet. Die immer wieder faszinierende Frage lautet: Lassen sich die Phänomene des Lebens auf einige oder ein einziges Gesetz oder auf quantenmechanische Prozesse reduzieren? Die Suche nach der Weltformel wird mit dem kontrovers diskutierten „Reduktionismus“ verknüpft. 

Dieser Reduktionismus hängt mit der Mathematik zusammen. Mathematik ist nicht nur die Sprache der Astronomie und der Physik, sie ist heute die Basis aller Wissenschaften, sie ist die Sprache der Wissenschaft schlechthin. Die Mathematik ist der Königsweg zur Wahrheit. Von Leibniz stammt der Satz: „Gott hat die Welt in Zahlen geschrieben!" und Aristoteles soll gesagt haben: „Der ganze Himmel ist Harmonie und Zahl.“ 

Mit diesem Reduktionismus muß sich nicht nur die Evolutionsbiologie, sondern auch die „neue Philosophie der Biologie“ intensiv auseinandersetzen. Muss sich auch die Biologie dieser mathematisch-physikalischen Interpretation der unbelebten und belebten Natur unterordnen? Ernst Mayr behauptet als Evolutionsbiologe, dass die Welt der Mathematik konträr zur Welt des Lebens steht. In der Welt des Lebens ist alles Variation. Wandel und Abweichungen sind die Quellen für neue, künftige Entwicklungen. In der Biologie spielt der Zeitfaktor (das historische Prinzip) z. B. für die Veränderung einer Population durch natürliche Selektion eine entscheidende Rolle. Welche Funktion haben in der Natur Zufall und Notwendigkeit? Hierzu passt auch die hitzige Debatte über die Begriffe Ziel, Zweck und Ursache in der Evolution, an der sich Max Delbrück, 1971, intensiv beteiligte. Die kontroverse Diskussion dieser und einer Fülle weiterer „Unvereinbarkeiten“ machen dieses Buch so lesenswert und spannend.



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