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Das Loch im Walfisch  - Die Philosophie der Biologie

Gottfried Kleinschmidt im Forum Grenzfragen

Einige wichtige Schlüsselbegriffe dieser "Philosophie der Biologie" sind: Physik contra Biologie - Evolution und Molekularbiologie - Weltformel und Biologie -Evolutionstheorie und Populationsgenetik - Informationstheorie und Genetik -Außergalaktisches Leben (Gott) und die Philosophie der Biologie - Evolutionsbiologie und Zoologie.

Das Buch will nicht nur einen Beitrag zur "neuen Philosophie der Biologie", sondern auch zur Klärung dessen beitragen, was Evolutionsbiologie eigentlich ist. Diese Klärungsprozesse verlangen eine intensive Beschäftigung mit unseren Vorstellungen über Zufall, Zeit, Ursache, Zweck, Wirkung, Vielfalt und Leben. Das Buch wird daher bei Physikern, Biologen, Informatikern und Philosophen die gewünschte Beachtung finden. Es fordert zur kritischen Beschäftigung heraus.

Einige wichtige Fragen der fünf Kapitel sind: Woher kommt das Bestreben der theoretischen Physiker, eine Weltformel zu konzipieren? Welche Unterschiede bestehen zwischen Biologie und theoretischer Physik? Kann die Diskussion zwischen Werner Heisenberg und Niels Bohr über "das Loch im Walfisch" zur Klärung der Spannungen zwischen Physik und Biologie beitragen? Kann die Evolutionsbiologie (Ernst Mayr) zur Klärung der Diskrepanzen zwischen Biologie und Physik beitragen? Wie interpretieren heute Wissenschaftler das berühmte Buch des bekannten Physikers Erwin Schrödinger "Was ist Leben?" und welche Schlussfolgerungen ergeben sich für die "neue Philosophie. der Biologie"? Wie interpretieren bekannte Experten und Grundlagenforscher die Zusammenhänge zwischen Soziobiologie, Evolutionsgenetik, Bioinformatik, Molekularbiologie und Physik?


Interessant und informativ ist der interdisziplinäre (fächerübergreifende) Ansatz der Fachgespräche. Auf diese Weise werden einige unvereinbare Positionen deutlich. Gerade diese Diskrepanzpunkte und konträren Positionen bilden die zentralen Themen der "neuen Philosophie der Biologie". Es liegt somit in der Komplexität des Themas begründet, dass viele Fragen nicht abschließend beantwortet werden können.

Die zusammenfassende Würdigung des Werkes erlaubt nur punktuelle Stellungnahmen zu einigen kritischen Diskussionspunkten.

Werner Heisenberg (1901-1976) hat 1958 in Verbindung mit einer akademischen Feier zum hundertsten Geburtstag Max Plancks seine "Formel für die Welt" (Weltformel) vorgestellt. 1988 hat der englische Astrophysiker und Mathematiker Stephen W. Hawking seine Theorie von einer Weltformel veröffentlicht. Diese Weltformel könnte ein "endgültiger Triumph der menschlichen Vernunft sein - denn dann würden wir Gottes Plan kennen." Insbesondere französische Physiker und Mathematiker haben St. W. Hawking scharf kritisiert und seine Suche nach der Weltformel als "größenwahnsinniges Delirium eines wirklichkeitsfremden Gelehrten" (Ètienne Klein & Marc Lachièze-Rey, 1996, dtsch.: Die Entwirrung des Universums 1999) bezeichnet. Die immer wieder gestellte und faszinierende Frage lautet: Lassen sich die Phänomene des Lebens auf einige Gesetze oder ein einziges Gesetz oder auf quantenmechanische Prozesse reduzieren? Die Suche nach der Weltformel wird mit dem kontrovers diskutierten "Reduktionismus" verknüpft.

Dieser Reduktionismus hängt mit der Mathematik zusammen. Mathematik ist nicht nur die Sprache der Astronomie und der Physik, sie ist heute die Basis aller Wissenschaften, sie ist die Sprache der Wissenschaft schlechthin. Die Mathematik ist der Königsweg zur Wahrheit! Von Leibniz stammt der Satz: "Gott hat die Welt in Zahlen geschrieben!" Und Aristoteles soll gesagt haben: "Der ganze Himmel ist Harmonie und Zahl." - Mit diesem "Reduktionismus" muss sich nicht nur die Evolutionsbiologie, sondern auch die "neue Philosophie der Biologie" intensiv auseinandersetzen. Die mächtigen Mittel zur Beschreibung der subatomaren Welt sind die "Unbestimmtheitsrelation" (W. Heisenberg) und das Komplementaritätsprinzip" (N. Bohr). Die entscheidende Frage ist: Muss sich auch die Biologie dieser mathematisch-physikalischen Interpretation der unbelebten und belebten Natur unterordnen? Festzuhalten ist, dass bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts niemand die diversen Vorstellungen und Theorien über Sprünge, Vererbung, Lamarckismus, natürliche Auslese, Reduktionismus und Holismus, Mutation und Entstehung der Arten schlüssig auf einen Nenner bringen konnte. Die Hauptattacke der Evolutionsbiologie richtete sich gegen den Physikalismus. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen standen der Essentialismus, Determinismus, Reduktionismus, Finalismus und die Teleologie sowie der Glaube an irgendeinen kosmischen oder wie auch immer gearteten Zweck in der Natur. Ernst Mayr behauptet als Evolutionsbiologe, dass die Welt der Mathematik konträr zur Welt des Lebens steht. In der Welt des Lebens ist alles Variation. Wandel und Abweichungen sind die Quellen für neue, künftige Entwicklungen! In der Biologie spielt der Zeitfaktor (das historische Prinzip) eine entscheidende Rolle, z.B. für die Veränderung einer Population durch natürliche Selektion. Welche Funktion haben Zufall und Notwendigkeit in der Natur? An dieser Stelle ist auf die hitzige Debatte über die Begriffe Ziel, Zweck und Ursache in der Evolution hinzuweisen, an der sich Max Delbrück 1971 intensiv beteiligte.


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