Champagner (1998)
Die Vorgeschichte
Guter Rat war teuer, als Willi Köhler, Lektor beim S. Fischer Verlag, plötzlich und unerwartet verstarb. Köhler wollte mit mir ein Buch über die Philosophie der Biologie machen, seine Kollegen konnten dann damit eher nichts anfangen. Zufälligerweise lief mir eines Tages Ulrike Killer, Lektorin beim Verlag Klett-Cotta, über den Weg und fragte mich, warum ich Ihr noch nie ein Exposé zu einem Buch geschickt hätte.
„Weil Sie mich noch nie gefragt haben“, antwortete ich.
So schlug ich zwei Themen vor: Champagner sowie Philosophie der Biologie. Champagne nahm Frau Dr. Killer wohlwollend auf, mit den Worten, daß der Verleger die Lektoren gerne zu Büchern und Journalisten über kulinarische Themen löchern würde.
Die Idee war, daß das, was der amerikanische Autor John McPhee für Orangen kreiert hatte, auch für den König der Weine möglich sein müßte: Ausführlich beschreibt McPhee Orangen und Orangenbarone, Orangenpflücker, Orangenakademiker, Orangendiebe. Champagner sollte ein Buch werden, das Menschen, also Winzer und Kellermeister, vor dem Hintergrund ihrer Arbeit so zu porträtiert, daß der interessierte Leser einen Eindruck von der Komplexität der Champagne-Herstellung erhält.
Mehr zu Champagner (1998) und was John McPhee damit zu tun hatte
Eine Rezension von Jost auf der Maur gibt die grundlegenden Ideen des Buchs sehr gut wieder
Die acht Kapitel von Champagner thematisieren:
1. Wie kamen die Bläschen in den Champagner - Die Legende Dom Perignon
2. Kluge Liebespärchen trinken nie Champagner - Eine Einführung
3. Pas de dégustation"- Salons Geheimnis. Der Blanc de Blancs
4. Von der Wichtigkeit der kleinen Dinge. Warum die Kreide weiß ist
5. Das perfekte Gleichgewicht. Die hohe Kunst der Assemblage
6. Goût de Terroir. Die Winzer der Champagne
7. Elementarteilchen und Blasenbildung. Eine George-Miller-Story
8. Die Crus der Champagne. Karten der Anbaugebiete.
